Till, Elektroniker für Betriebstechnik im Team Betrieblicher Korrosionsschutz
„Elektronik war schon immer mein Hobby. Das habe ich zum Beruf gemacht.“
Erst ins Büro, dann raus zu den Messstellen
Ich nehme Sie mal mit auf einen typischen Arbeitstag. Der beginnt um sieben Uhr im Büro und endet um viertel nach vier. Das ist lang, aber dafür habe ich jeden zweiten Freitag komplett frei. Im Büro sichte ich die anstehenden Aufgaben, hierzu gehören die Wartung und Instandhaltung an den Korrosionsschutzsystemen. Ich lege mir dann eine Route zurecht mit den Standorten, die ich an dem Tag besuchen möchte. Um ca. acht Uhr fahre ich los zu den einzelnen Messstellen, betreibe vor Ort Fehlersuche und erledige anfallende Reparaturen. Etwa wenn eine Schutzanlage ausgefallen ist.
Trotz GPS-Daten ist es manchmal nicht so einfach die Messstellen auch zu finden. Manche sind etwas zugewachsen, bei anderen hat sich die Verkehrsführung dorthin geändert. Wer also Geocaching mag, wird Spaß haben!
Gerade zu Beginn meiner Tätigkeit im Team Korrosionsschutz habe ich noch häufig Unterstützung von erfahrenen Kollegen erhalten und mir helfen lassen. Das hat immer sehr gut funktioniert, weil der Zusammenhalt bei uns im Team stimmt. Generell bekommt man bei uns schnell die Chance, sich zu beweisen und Verantwortung zu übernehmen. Mittlerweile habe ich selbst einen neuen Kollegen aus der Ausbildung bei mir, dem ich die Jobinhalte vermittle und welchen ich auf Touren mitnehme.
Weiterentwicklung: Fernstudium „Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik“.
Bei der OGE gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Mein nächstes berufliches Ziel ist ein großes: Ich möchte staatlich geprüfter Techniker werden. Der Abschluss entspricht dem Bachelor in einem technischen Studiengang. Dafür plane ich ein Fernstudium an einer privaten Hochschule, mit relativ wenigen Präsenztagen und viel Selbstlernzeit. Es gibt auch in meiner jetzigen Abteilung viele Technikerstellen. Hier bekommt man dann nach ausführlicher Einarbeitung die Durchführungsverantwortung für den Korrosionsschutz einzelner Leitungen und Leitungsabschnitte. Man ist dann erster Ansprechpartner für die Betriebskollegen, erstellt Auswertungen und Berichte und organisiert die komplette Wartung und Instandhaltung. Da der Korrosionsschutz für unsere Leitungen gesetzlich vorgeschrieben ist, ist man als Techniker auch in sehr vielen Bauprojekten eingebunden und bekommt so ganz viel darüber mit, was das Unternehmen gerade umtreibt. Für mich ist das ein absolut spannender Job.
Wie alles anfing
Ich komme aus einer Handwerkerfamilie, schon mein Opa war Energieanlagenelektroniker, was sozusagen ein Vorgängerberuf von meinem Lehrberuf ist. Da war mein Interesse für die Elektronik früh geweckt. Bereits als Grundschüler habe ich gerne am Wochenende bei meinem Opa Schaltungen aufgebaut. Nach dem Abitur wollte ich dann ebenfalls in die handwerkliche Richtung gehen – praktisch mein Hobby zum Beruf machen.
Ich habe mich bei mehreren Unternehmen um einen Ausbildungsplatz beworben. OGE war in der engeren Wahl, weil ein Bekannter, der bereits bei OGE arbeitete, nur Gutes von diesem Unternehmen berichtete. Dieser brachte mich ins Gespräch über das OGE-interne Programm „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. Das angenehme Bewerbungsgespräch und die beruflichen Perspektiven, die mir dabei vermittelt wurden, gefielen mir so gut, dass ich mich schnell für OGE entschied. Zum Glück sagte auch das Unternehmen schnell bei mir zu.
Segel setzen für den neuen Lebensabschnitt
Noch vor dem ersten Ausbildungstag sind wir mit allen neuen Auszubildenden zur Ostsee gereist. Wir waren eine Woche auf einem Segelschiff, das hat uns alle natürlich begeistert. Ein super Start in das Berufsleben und eine gute Gelegenheit, die anderen Azubis kennenzulernen. OGE macht diesen Segeltörn jedes Jahr mit den Neuen – nur in der Coronazeit ging das leider nicht.
Lehrwerkstatt, Berufsschule und viele weitere Stationen
Elektroniker:innen für Betriebstechnik planen Änderungen und Erweiterungen bestehender Anlagen, installieren Energieleitungen, richten Maschinen und Antriebe ein und montieren Schaltgeräte. Außerdem programmieren, konfigurieren und prüfen sie technische Systeme. Das alles lernt man von Grund auf bei OGE in der Ausbildung. Im ersten Lehrjahr waren wir dafür vor allem in der unternehmenseigenen Lehrwerkstatt. Perfekt ausgestattet mit neuen iPads – die wir nach der Ausbildungszeit sogar behalten durften. Unser Ausbilder vermittelte uns hier alle Basics der Elektronik, was echt gut war. Wenn dann nämlich die Berufsschule startet, haben die Azubis von OGE schon einen Wissensvorsprung. So eine Lehrwerkstatt hat schließlich nicht jeder Ausbildungsbetrieb.
Im zweiten Lehrjahr kommen dann immer mehr Einblicke und Praxisphasen hinzu. Berufsalltag eben. Zunächst arbeiteten wir noch an Probegestellen, an denen komplexe Anlagen simuliert werden. Dazu verwendeten wir Simulationsplatinen. Hinzu kam die Stationszeit, während der wir die verschiedenen Standorte, Anlagen und Unternehmensbereiche ganz praktisch kennenlernen durften. Dazu gehören dann auch mal mehrwöchige Einsätze an weiter entfernten Orten mit Hotelübernachtung. So konnte ich viele unterschiedliche Arbeitsbereiche bei der OGE kennenlernen.
Nach Ausbildungsende profitierte ich von der Betriebsvereinbarung, die es hier bei OGE gibt: Mit einer guten Abschlussnote bekommt man ein Übernahmeangebot. Und wenn man mit einer 1 abschließt, gibt’s sogar eine unbefristete Stelle. Ich wollte sehr gerne im Unternehmen bleiben, auch hier vor Ort in Essen und begann nach der Ausbildung im Team Korrosionsschutz.
Kathodischer Korrosionsschutz mit Fremdstromanlagen
Das war ein spannendes neues Thema für mich, was nun wirklich nicht jeder kennt. Gerade diese Spezialisierung hat mich besonders interessiert. Unsere Hauptaufgabe ist es, unsere Rohrleitungen im Boden vor Korrosion zu schützen, um einen sicheren Betrieb über Jahrzehnte lang gewährleisten zu können. Hierfür werden parallel zu den Leitungen ungefähr 700 Schutzanlagen betrieben, die dafür sorgen, dass immer ein Gleichstrom Richtung Rohrleitung fließt. Um diesen Schutz nachweisen zu können, werden die Schutzanlagen zusätzlich fernüberwacht und Messungen durchgeführt.
Das sollten Bewerber:innen wissen
Wer wirkliches technisches Interesse mitbringt, wer sich auch in seiner Freizeit gerne mit Elektronik beschäftigt – der ist hier bei uns genau richtig. Dazu sollte man im Berufsalltag auch gerne unterwegs sein und sich seinen Arbeitstag selbst organisieren können.